Andrea Baumstark, Initiatorin des Kunstprojekts für Kinder in Not, lehnt an Betonwand

Mein Weg von der Werbebranche zur Kinderkunst

Meine berufliche Reise begann mit einem Grafikdesign-Studium in Freiburg. Es folgten spannende Jahre in der Werbebranche, in denen ich als Art-Direktorin für renommierte Marken wie BMW und Ferrero tätig war. Später begleitete ich als freie Designerin technische Unternehmen auf ihrem Weg. Doch bei allem beruflichen Erfolg spürte ich irgendwann: Da wartet noch mehr auf mich. Ich war neugierig – auf neue Erfahrungen, auf echte Abwechslung. Und auf Projekte, die nicht nur gut gestaltet, sondern auch bedeutsam sind.

Meine Beziehung zu den Kindern wurde schnell intensiver. Neben der Hausaufgabenhilfe bot ich bald auch Malstunden an. In einer meiner Gruppen war ein Junge, der monatelang voller Vorfreude seinem Geburtstag entgegenfieberte. Woche für Woche sprach er davon – fest überzeugt, einen Nintendo DS zu bekommen. Ich kannte die schwierige finanzielle Lage seiner Familie und versuchte behutsam, seine Erwartungen ein wenig zu dämpfen. Doch sein Glaube war unerschütterlich.

Dieser Moment traf mich tief. Die Wut und Verletztheit des Jungen waren so nachvollziehbar. Ich wusste: Ich muss etwas tun. Ich wollte diesen Kindern eine Erfahrung ermöglichen, die sie stärkt. Ich wollte, dass sie sich gesehen fühlen. Dass sie stolz sein können – auf etwas, das sie selbst erschaffen haben.

Das Projekt wurde ein voller Erfolg. Auf der Internationalen Kalenderschau erhielt der Kalender sogar einen Award of Excellence. Doch was mich am meisten berührte, war die Veränderung in den Kindern. Ein Mädchen sagte rückblickend: „Ich fühlte mich wie ein Star.“ Genau das war es, was ich erreichen wollte.